The Real Bloody Fox
4 min readDec 12, 2020

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Des Menschen bester Freund

Wann bitteschön wurde der Hund des Menschen bester Freund?

Das muß wohl um die Zeit passiert sein, als der Mensch anfing sich selbst wie ein ‘dummer Hund’ zu verhalten.

Schaut man einmal in der Geschichte zurück, war der Hund einst ein Wolf. Ein gefürchteter Jäger mit dem sich im Tierreich nur wenige anlegten.

So auch der Mensch. Ein Jäger und Sammler, der seine Zeit meist an der frischen Luft verbrachte und bei der Nahrungsbeschaffung auf sich selbst gestellt war und sich nicht im nächsten Supermarkt eine Dr. Oetker Tiefkühlpizza kaufen konnte.

Mehrere tausend Generationen später haben sich beide Spezies offensichtlich in ein und dieselbe Richtung entwickelt.

Aus dem einst so gefürchteten Wolf wurde inzwischen eine fette, da total überzüchtete Kläfftöle, die sich an einer Leine (mit etwas Glück mehrmals täglich) ausführen lässt und, auf der kulinarischen Seite, ihre eigenen Exkremente dem billigen Trockenfutter von Aldi vorzieht.

Photo by Keith Cannataro | www.mrhoni-photography.com

Der Mensch hat seine eigene Domestizierung also ziemlich erfolgreich auf seinen sogenannten ‘besten Freund’ projiziert, denn auch er läuft meist mit einem Strick um den Hals durch die paar Jahrzehnte, die er ein ‘Leben’ nennt.

Auch er hat die Kunst der Nahrungsbeschaffung quasi komplett verlernt. Der einstige Jäger und Sammler jagt heute nurmehr die Schnäppchen beim Online-Shopping und sammelt Rabattmarken. Sorry… Coupons!

Sein Alltag und seine Routine machen ihn krank. Aber was solls, es gibt ja nichts wofür es in Leverkusen nicht schon eine Pille oder ein Cremchen gibt.

Genau wie sein Leidensgenosse der Hund, frisst der Mensch am liebsten Scheiße. Wenn auch in diesem Fall nicht seine eigene.

Auch er verbringt die meiste Zeit in einem Zwinger in dem ihm andere vorschreiben wann und wie oft er essen oder seinen Darm entleeren darf. Der Mensch jedoch, schlau wie er ist, hat seinen eigenen Zwingern blumige Namen gegeben und sich somit selbst verarscht.

Die Schule. Hier beginnt die Indoktrinierung. Hier lernt er seine Kreativität und seine Instinkte zu unterdrücken und verlernt sein eigener Herr zu sein. Andere Menschen bestimmen nun über sein Leben. Wie sein bester Freund der Hund, hat er nun ‘ein Herrchen’. Befehle wie ‘Sitz!’ und ‘Platz!’ werden hier zur Norm.

Der Arbeitsplatz. Hier lernt er dass es völlig normal ist für seine Leistungen unterbezahlt zu werden und 80% seiner Wachzeit mit etwas zu verbringen, worauf er eigentlich überhaupt keine Lust hat weil es absolut gegen seine eigene Natur geht.

Die Eigentumswohnung. Für dieses kleine Stückchen ‘heim’ verschuldet er sich für durchschnittlich 40 Jahre und es ist der perfekte Rückzugsort für die 20% der Zeit die ihm bleibt.

Zu guter letzt hat er sich mit der sogenannten Sozialversicherung die Kirsche auf den eigenen Gefängniscocktail gesetzt. Er zahlt sein Leben lang Geld in ein System ein, dass ihm im Notfall aus der Patsche helfen soll.

Meist zahlt er in der Tat nur ein und nimmt seltenst etwas in Anspruch aber sollte er es doch einmal benötigen, wirft es meist nicht genug ab um die laufenden Lebenskosten zu decken. Dass er allein mit den monatlichen Beiträgen selbst weit mehr erreichen könnte fällt ihm nicht auf.

Er hinterfragt auch nicht gerne, denn sein kleines, gemütliches Gefängnis gibt ihm gerade genug um zu überleben und wenn er einmal im Jahr für zwei Wochen nach Malle darf, reicht ihm das.

Ist der Hund nun besonders ‘gefährlich’, was soviel bedeutet wie ‘noch zu sehr Wolf und nicht indoktriniert genug’ setzt man ihm gerne einen Maulkorb auf um ihm zu signalisieren dass er in der ach-so-zivilisierten Gesellschaft keinen Platz hat.

Auch diese Gewohnheit hat ‘das Herrchen’ bereits über mehrere Generation perfektioniert. Natürlich gibt man selbst nur sehr ungern zu, dass man einen Maulkorb trägt, denn auch ihm hat man einen zuckersüßen Namen gegeben um von dieser schmerzvollen Tatsache abzulenken.

Das Jahr 2020 jedoch hat bis dato ziemlich gute Arbeit darin geleistet uns zu zeigen wo wir uns selbst an der Nase herumführen und so wurde aus dem unsichtbaren Maulkorb plötzlich ein sichtbarer. Der Inbegriff der Manifestation.

Nicht nur der Name ist zuckersüß, sondern auch die Farben und Muster darauf. Wer alt genug ist, sich an die Berliner Mauer zu erinnern, der wird wissen dass man etwas kunterbunt anmalen, sich jedoch auf der anderen Seite dennoch ein Gefängnis befinden kann.

Wenn einem etwas in großem Stile ‘zur eigenen Sicherheit’ oder ‘zum Schutze anderer’ nicht nur angepriesen sondern gar radikal auferlegt wird, dann sollte von vorneherein klar sein wohin die Reise geht.

Wenn Medienplattformen eine Wahl allein mit Zensur und Gehirnwäsche entscheiden und alles was nicht mit deren Meinung übereinstimmt gelöscht wird, dann erinnert dies besonders im deutschsprachigen Raum an eine dunkle Zeit von der so mancher Großvater noch einiges an Geschichten erzählen kann.

In diesem Sinne…

MENSCH, sei doch kein so blöder Hund!

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The Real Bloody Fox

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